Montag, 24. September 2012

Vom Uhudler, den Schwaben und den Gänsen


Erst, als wir im Schwabenhof einen Uhudler-Schnupperurlaub verbrachten machten wir  uns Gedanken über die Herkunft des Namens und auch der Bevölkerung.  Hatten wir doch auf dem Ortsfriedhof, welcher sich ein eigenes Kapitel verdient, gesehen, dass mehrheitlich deutsche  Namen auf den Grabsteinen stehen, obwohl wir uns steinwurfweit  von Ungarn befinden und die meisten Dörfer auch ungarische Namen tragen.
Die Recherche ergab, dass Hagensdorf, heute ein Ortsteil der Grossgemeinde Heiligenbrunn, zuerst als Karacsony Erwähnung findet, was ungarisch ist und auf  deutsch soviel wie „Weihnachten“ bedeutet und auf einen Weihnachtsmarkt zurückgeführt wird. Die Namensherkunft von Hagensdorf wird aber auf einen Personennamen zurückgeführt.
Bekannt ist allgemein, dass die fleißigen Schwaben im 18. Jahrhundert in Ungarn angesiedelt wurden, die Legende erzählt, dass sich einige auf der beschwerlichen Reise hier niedergelassen haben. Dies erklärt auch die sprachlichen Unterschiede im Gegensatz zu Nachbargemeinden.
Nun gut, der Wanderer, den es heutzutage in diese Gegend verschlägt, kommt hauptsächlich, um den Uhudler zu verkosten - wir auch.




Das haben wir – ohne Reue – getan. Schwabenhof und Buschenschank sei Dank.

Der kleine Ort hat darüber hinaus mehrere Besonderheiten zu bieten: Siegfried Marth auf seinem Gänsehof züchtet biologisch Weidegänse und Schweine. Ein Besuch auf seinem Hof brachte viele Einblicke in das Leben  der Biobauern, die Vor- und Nachteile der EU und die Probleme der Vermarktung.




Beeindruckt hat uns auch der Friedhof, den wir auf einer kleinen Besichtigungstour nach dem Ort Luising , vorbei am erst in den Achtzigerjahren erbauten Schloss des allseits bekannten  Grafen erspähten und näher in Augenschein nahmen:




Der Friedhof – die Grabsteine tragen, wie schon erwähnt mehrheitlich deutsche Namen – ist zweigeteilt, links von unten gesehen ruhen die Hagensdorfer, im  rechten Teil die Luisinger. Auch gibt es Ruhebänke für beide Ortsangehörige, sowie auch getrennte Wasserhähne und Gießkannen.
Der Friedhof liegt auf einem Hügel, der ein urgeschichtlicher Grabhügel gewesen sein soll. Auch diese Lage bevorzugt niemanden, es ist die gleiche Entfernung in beide Ortschaften.


Im nächsten Beitrag werden wir über weitere burgenländische Kleinode und unsere abenteuerlichen Grenzgänge mit den geduldigen Freunden, die überall mit dabei waren, berichten.




16 Kommentare:

  1. Servus!
    Danke für den Interessanten Beitrag ud die wunderschönen Bilder! Wein mag ich eher nicht, aber die Brote sehen seeeehr lecker aus!
    VG Sandra

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    1. Vielleicht hast du die Trauben schon gekostet? Muss nicht unbedingt Wein sein :-) LG

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  2. So ein schöner Beitrag, er erinnert uns an einen Besuch im Wiener Weinviertel. Den Weinbauern lernten wir während eines Italien-Urlaubs kennen. Zur Weinernte reisten wir vor vielen Jahren über Wien an und lernten in den Tagen so alles kennen, was man bei einer Weinlese kennenlernen kann, muß, darf, sollte. Leider ging die Adresse der beiden bei einem Umzug verloren. Auch eine neuzeitliche Suche über Google-Earth brachte keine Erleuchtung und so leben wir aus der Erinnerung und mit deinem heutigen Beitrag.

    Bin schon auf den anderen Beitrag gespannt.


    Herzliche Grüße,
    egbert.

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    1. Die Suche nach den Weinbauern solltest du nicht aufgeben, muss doch zu finden sein! liebe Grüsse

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  3. Uhudler haben wir vor Urzeiten auf der Burg Güssing (Ende Oktober im Freien, weil es so mild war!!!) verkostet und ich fand ihn wirklich gut! Von einer Bekannten habe ich mal Uhudler-Trauben bekommen. Seither hätte ich gerne einen Uhudler-Weinstock. Eigentlich wollten wir in diesem Jahr einen kleinen Weingarten anlegen in unserem Garten - es kam aber Anderes dazwischen. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben ...
    Liebe Grüße
    Verena

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    1. Unbedingt, die sind eine Bereicherung für jeden Garten
      Liebe Grüsse

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  4. also ich nehme gerne ein Glas von dem Uhudler - und ein Brot suche ich mir auch aus wenn ich darf :-)
    Der Uhudler war mir gar kein Begriff - und auch sonst sind deine Informationen für mich immer wieder eine Bereicherung!
    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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    1. Wie schön, dass du etwas Neues lesen konntest, liebe Grüsse

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  5. Hallo Traude!
    Das ist interessant, was Du hier erzählst. Den Uhudler und die Brote hätte ich gerne gejausnet.
    Ich habe unlängst von unserem Nachbarn Uhudlertrauben bekommen. Die schmecken ausgezeichnet. Und färben Zunge und Zähne blau ;)
    Lieben Gruß
    Poldi

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    1. Uhudlertrauben sind auch unvergoren ein Genuss, liebe Poldi!

      Herzliche Grüsse zurück

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  6. Toll, dass ihr euch für die Geheimnisse des südlichen Burgenlandes interessiert! Da gibt es noch viel zu entdecken,ihr werdet staunen!

    Liebe Grüße von der alten Burgenlandkennerin,
    Renate

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    1. Ja, wir haben noch einiges entdeckt, war sehr interessant. Liebe Grüsse

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  7. lauter unbekannte sachen erzählst du mir da. habe noch nie uhudler gekostet und im südlichen burgenland war ich auch noch nie.
    aber es klingt alles interessant und ist sicher eine reise wert.
    lg
    ingrid

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    1. Würde dir vielleicht gefallen, Kontrastprogramm zum Waldviertel!
      Liebe Grüsse

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  8. Ja eh, der Uhudler ist ein feines, aber tückisches Getränk. Selbst standfest erprobt. :-)

    Nur bei Weihnachten müsste es Karacsony heissen. Ein kleines 'a' macht soviel aus.

    Herzliche Grüße,
    G.

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    1. Lieber Gabriel, danke für die Aufmerksamkeit, habe mich natürlich beim Abschreiben geirrt!
      Aber schön war's ..
      Liebe Grüsse

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