Mittwoch, 10. Februar 2010

Liebe GästInnen

Als Gastgeber will man immer sein bestes geben - ausser es ist ein Chaos-Tag wie der gestrige.
Liebe Freunde kommen zum Mittagessen und traditonell machen wir nachher ein Spielchen, Plauderstündchen usw. und lassen den Tag mit einem kleinen Abendessen ausklingen.
Wir haben uns schon lange auf den Tag gefreut, Menüplan vorbereitet und sogar eine Speise- und Weinkarte hat Herr Wienermädel geschrieben.  Einkauf wurde auch erledigt, für das Abendessen u.a. Lachs gekauft.

Das Tischtuch musste gewechselt werden - weil die Bügelfalten nicht schön ausschauen, bügle ich das Tuch noch auf dem Tisch, wie schon so oft, das Dampfbügeleisen spuckt und ein Wasserfleck - glaube ich  - bleibt zurück.


Mittlerweile wird der Tisch gedeckt und einige Vorbereitungen getroffen, gleich wird es läuten, was ist los, der Wassefleck geht nicht weg. Wieso ist der so steif? Der ist ja trocken, das ist ein Wachsfleck, Tischtuch muss weg - nein, Tischtuch bleibt, sagt der Hausherr, ich decke den Tisch kein zweites Mal. Legen wir einen Schal drüber. Na super, der Tag fängt gut an!
Gäste kommen, Aperitif und Suppe gehen problemlos über die Bühne, ich verschwinde zur Vorbereitung des Hauptgangs in die Küche. Putenschnitzel in der Erdäpfelkruste, also "Bettlerschnitzel" - siehe Klostersuppe/Kochblog, werden zubereitet.
Wir essen. Na nocheinmal super, die Schnitzel sind zu dick und zäh, alle kauen brav und schweigend, bis ich sage: "mir schmeckt das nicht" "Nein, nein, ist eh gut.." sagt man höflich, unser Besuch ist lieb.
Der Wein, achja, wir haben doch eine Getränkekarte gesschrieben: den Weissburgunder habe ich leider nicht eingekühlt, dafür einen Zierfandler (das ist ein Frührot-Rotgipfler), jedoch zwei Flaschen, zwei Jahrgänge.
Drittes Super.
Aber wie das so ist, Freunde erkennt man daran, dass sie tun, als wäre nichts passiert und Essen und Trinken loben.
Wir haben ja noch ein Ass im Ärmel, am  Abend gibt es u.a. Räucherlachs, einen guten, das haben alle gern.

Nach dem Kaffee verbringen wir einen lustigen Spiele-Nachmittag , zu diesem Zwecke wird der Schal vom Tischtuch entfernt, auweh, der Fleck! Schäm.Trotzdem können alle über alles, was bisher geschah, herzlich lachen.

Das vergeht mir aber beim Herrichten des abendlichen Imbisses. Wo ist der Lachs? Auf unerklärliche Weise hat er vom Supermarkt den Weg zum heimischen Kühlschrank verfehlt - weiss der Kuckuck, wo der geblieben ist, im Einkaufswagen? Im Kofferraum? Es gibt, was zu Hause ist, wir lachen wieder herzlich !
Viertes Super.
Und der Wein dazu? Wir haben aus Ungarn einen besonderen Wein mitgebracht, über den ich später erzählen möchte, zwei Flaschen, einen sehr billigen, einer etwas teurer.
Den billigeren haben wir alleine vorverkostet und freuten uns schon darauf, unseren Freunden eine Besonderheit vorstellen zu dürfen, Fünftes Super, der teure Wein war eine Katastrophe.

"Heute hatten wir vielfältige Geschmackserlebnisse" - unter Gekicher verliessen uns unsere Freunde und dankten für den schönen Tag.




Und ich bedanke mich bei Sunny für die schönen, selbst gemalten Seidentücher, ich freue mich auf den Anlass, wenn ich sie tragen kann.

Und allen unseren Freunden möge es eine Warnung sein, wenn  wir sie zum Essen einladen.






      
    

11 Kommentare:

  1. Ach komm, so etwas ist doch wirklich nicht so schlimm, wie du es hinstellst. Bei einer Einladung kommt es doch vorwiegend auf die Stimmung und Harmonie an, denn was bringt das perfekteste Essen samt Getränken und Tischtusch, wenn das Drumherum nicht passt. Ich bin überzeugt, dass ihr in Summe einen wunderbaren Tag hattet und nur das zählt!

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  2. Hallo Wienermädel und Bua, das klingt lustig und zeigt mir dass nicht nur mir sowas passiert. ;O)
    Trotz eurer "Pannen" wär ich gern dabei gewesen.....war sicher ein lustiger Abend.
    Servus, Petra B.

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  3. Irgendwie kommt mir das mehr als bekannt vor! Witzig erzählt habt ihr über euren Abend, aber ich weiß, dass man sich selbst in solchen Momenten schon ärgert. Es ist aber auch zu verhext, dass z.B. der Guglhupf immer gelingt, ABER wenn Besuch kommt, mag er nicht aus der Form oder bleibt sitzen etc...
    Ich hoffe, ihr könnt inzwischen auch drüber lachen!
    Liebe Grüße
    Verena

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  4. Und in so was platzt dann auch noch mein Anruf. Ich entschuldige mich.

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  5. Oh Ihr Armen, ich kenne das. Ein bei uns sehr beliebtes Hoppala wenn wir Gäste haben ist einen angekündigten Teil des Menüs, z.B. die Rotweinbirnen mit Preiselbeeren, in der Küche zu vergessen und keiner traut sich zu fragen. Und wenn wir dann das Dessert holen oder Kaffee machen sehen wir es dann...
    Als Gastgeberin ist mir das sehr unangenehm aber wenn ich wo Gast bin und es gibt Pannen finde ich das eher entspannend wenn die Stimmung gut ist und ich sehe man gibt sich Mühe. Wenn jemand Erstmals zu Besuch ist ist das blöd aber die Freunde scheinen ja schon öfter bei Euch gewesen zu sein und kennen Euch und Eure Gastgeberqualitäten.
    Also Kopf hoch
    Teresa

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  6. Ihr seid lieb mit eurem Verständnis, aber es hängt einem eine Zeit lang nach!

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  7. ach ja - das ist ja so richtig " mitten aus dem Leben " geschrieben ..:-)
    - unverhofft kommt oft - ..
    doch ist bei euren Missgeschicken des Tages, die spontane Reaktion " beiderseits " das, woran man sich gerne und lange erinnern mag ..
    ♥☼♥Barbara♥☼♥

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  8. An solchen Tagen erkennt man die wahren Freunde.
    Beim nächsten Mal wird es sicher anders werden. Und andere Pannen werden passieren. Hauptsache man lacht darüber.
    Lieben Gruß
    Lemmie

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  9. @Barbara: genau, wir lange darann denken und gemeinsam darüber lachen!
    @Poldi: du triffst den Nagel auf den Kopf

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  10. Liebe Wienermädels,
    also ich finde Ihren Blog einfach nur fantastisch!!! Ich selbst habe auch einen Text für einen sehr empfehlenswerten Blog geschrieben und würde mich freuen wenn Sie dort einmal vorbeischauen! Die Adresse lautet:
    http://www.ueber-lebens-kuenstler.de/
    Ich fände es sehr schön wenn Sie dort ein paar Kommentare hinterlassen würden!
    Ihre Julia

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  11. Liebe GästInnen.....ah bitte wie ?
    GenderInsHirnGeschissen ?

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