Donnerstag, 18. September 2008

Aus Liberia ... (klick)

Dieser Tag ist wahrlich ein Geschenk - die Sonne scheint und über Mittag wird es richtig warum.

Wie dankbar sind wir für die wärmenden Sonnenstrahlen, nach den unfreundlichen, kalten Tagen!

Der Garten ruft, es ist noch viel zu erledigen.

Ein unvorhergesehenes Ereignis stimmt nachdenklich:

Während ich mich gartelnd betätigte, rief mein Mann: "Frau, der Mann hat Hunger" - ein Schwarzafrikaner stand neben meinem Mann vor der Haustüre. Ich selbst, gerade schon ein Nachkriegskind, habe nie erlebt, dass Menschen von Tür zu Tür gehen, um etwas zu Essen zu erbetteln.


Ich fragte ihn, ob er Moslem sei, machte ihm dann ein Schinkenbrot und frischer Zucchinikuchen war auch da. Er aß mit großem Appetit und bekam noch eine Flasche Limonade mit auf dem Weg.

Er erzählte, er sei aus Liberia, Asylant in Leoben und mit einem LKW in unseren Ort gekommen.

Was läuft schief in unserer Zeit?

8 Kommentare:

  1. Ihr seid wirklich anständige, hilfsbereite Menschen, finde ich super.

    So recht eine genaue Meinung habe ich nicht darüber, wie unter anderem das soziale Gefälle zwischen den Ländern / Kontinenten gelöst werden kann. Wer will schon verzichten ?!

    Nur weil man´s nicht sieht, es in Österreich kaum vorkommt, heißt das ja noch lange nicht, daß es nicht viele vor der Haustür betrifft.

    Aber daß Menschen ums Essen betteln gehen müssen, ist wirklich deprimierend.

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  2. Teilen oder etwas abgeben ist ein christliches Gut, dass in heutiger Zeit wohl nich mehr hineinpasst. Vieles aus der Nachkriegszeit hat sich im Laufe der Jahre in engstirnige Eigensinnigkeit gewandelt. Heute kümmert es doch kaum jemanden, wie es dem anderen neben ihm geht, ob Hilfe benötigt wird...
    Dass ihr diesem armen Menschen geholfen habt, ihm zu essen gegeben habt, das kann man nicht hoch genug würdigen. Mit Worten schon gar nicht!
    Leider sind die Mächtigen dieser Welt nicht Willens, an solchen Zuständen etwas wirklich zu ändern.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag.
    Kvelli

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  3. So einen Freund hat meine Mutter seit gut zehn Jahren. Anfangs ist er 2-3 Mal im Jahr mit Bildern, die er verkaufen wollte gekommen. Die Bilder wollte sie nie, aber sie hat ihm dann eben jedesmal 5 Schilling gegeben. Dann kam er eines Tages ohne Bilder und bat um etwas zu essen. Hat er natürlich bekommen - und kam dann etwa alle zwei Monate mal vorbei. Irgendwann war ihm dann doch Geld lieber und Mutti gab ihm 2 Euro. Von da an kam er jeden Monat vorbei und holte sich die 2 Euro ab. Im vorigen Sommer kam er dann alle zwei Wochen und seit einem halben Jahr kommt er jeden Samstag Vormittag. Meiner Mutter wird das zu viel und als ich grad mal da war, habe ich versucht ihm verständlich zu machen, dass er nur einmal im Monat kommen soll und dann 8 Euro bekommt. Das hat zwei mal geklappt, jetzt kommt er alle 2 Wochen, will 8 Euro haben und ist letzthin stinkig geworden, weil ihm meine Mutter außer der Reihe nichts gegeben hat. Er hatte nicht bemerkt, dass ich auch da war, was ihm sichtlich unangenehm war. Ich hab versucht ihm verständlich zu machen, dass es nur einmal im Monat etwas gibt und er überhaupt nichts mehr kommt, wenn er sich nicht an die Abmachung hält. Er tut zwar, als ob er weder deutsch noch englisch versteht, aber ich nehme ihm das nach 10 Jahren nicht ab. Vorigen Samstag war meine Kusine als Schützenhilfe bei Mutti, aber er ist nicht aufgetaucht. Morgen wird mein Bruder anwesend sein und wir alle hoffen, dass er auch da nicht kommen wird, sondern sich wirklich an den Monatsrhythmus hält oder überhaupt nimmer kommt, denn seit er grantig geworden ist, hat Mütterchen ein bisserl Angst vor ihm. Versteh ich, denn sie lebt alleine und ist nicht mehr die Jüngste.

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  4. Ich bewundere euch für euer Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Auch deine Mama Gerlinde bewundere ich aufrichtig. Ich weiß gar nicht wie ich so eine Situation reagieren würde. Und allein die Tatsache, dass ich über das "wie reagieren" nachdenke, beschämt mich sehr...

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  5. Unglaublich.
    Finde aber eure Reaktion super.

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  6. Danke für die lieben Worte.

    Hauptsache, es hat ihm geschmeckt.

    Gerlinde, das mit deiner Mutter kann ich auch gut verstehen. Ich habe in Wien so einen Freund, der im U-Bahn-Durchgang den "Augustin" verkauft. Ich gab ihm Geld und liess ihm die Zeitung, danach sprach er mich jedesmal an, wenn ich vorbei ging.

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  7. Ja ich finde eure Reaktion auch super. Andererseits muß man sich auch abgrenzen wenn es einem zu viel wir.
    Ich für mich gebe Bettlern aus dem Bauch heraus. Manchmal viel, manchmal wenig, meist gar nichts.
    Ich selber kann das Problem nicht lösen. Leider.

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  8. Hallo erstmal,
    Mitgefühl ist eine gute Sache. Aber ich wäre total misstrauisch.
    Denn Betteln ist auch eine Art von ausspionieren. Es gibt Menschen, die kommen auf die dollsten Tricks und auf die Mitleidmasche fallen die Meisten immer noch rein.

    Danke für die lieben Grüße die ich aus Schweden nach dem Salzkammergut
    gerne zurückschicke.
    *Romy*

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