Freitag, 13. Februar 2009

Im Wartezimmer gelesen.....

Heute haben wir kein neues Rezept auf Lager - aber ein G'schichterl: In einem Arzt-Wartezimmer lag ein älteres Exemplar "A la Carte". Beim Durchblättern fand ich den Hinweis auf ein uriges Gasthaus in Ebensee, das den noch urigeren Namen "Antenoasch" trug und als ehemalige Pilgerstätte für Pofesen bechrieben wird.
Da es sich dabei um UNSERE Gegend handelt, ist es klar, daß ich googeln musste:

Ich stieß ich auf die Beschreibung des betreffenden Wirtshauses:

Gasthaus Steinkogel Frau Toni Wimmer : Ebensee, Langwies Nr. 28

An alter Straße ca. 3 km von Ebensee Richtung Bad Ischl gelegen. Kein Telefon wegen Ruhe und Kosten. Eines der urigsten Wirtshäuser, die ich kenne. Kein Bierschild heraußen und nur durch Salettl bzw. Holztische vor Eingang als Gasthaus erkannt. Die Wirtin sperrt bei der Ersteinkehr wieder hinter uns wieder zu, damit niemand eindringt. Die Öffnung ist reiner Zufall, da die Wirtin wegen Schlechtwetter für ihre 18 Kühe nicht heuen kann bzw. nur aufsperrt, wenn sie Lust hat. Gaststätte in 650 Jahre altem Gewölbe. 60 alte Sessel aus 30 bzw. 50iger Jahre stehen in angebauter Laube. Auf den alten Sesseln hinterlassen lebende Holzwürme als Haustiere kleine Haufen, die wir vor Platznahme entfernen. Die Wirtin schaut mit ihrer ehemaligen Hilfskraft alte Fotos an und zeigt mir dabei alte Rechnungen der Brauerei Gmunden aus dem Jahr 1957. Angeblich hat sie noch weitere alte Souvenirs von Gmunden. Sie behauptet auch, daß sie den BBAG General Dr. Brandl von früher her gut kennt, ebenso wie alle maßgeblichen Aktionäre der alten Brau AG. Tobias bekommt auf Bestellung Radler ½ l Flasche Kaiser Faßtyp samt Schartner Bombe und wird von der Wirtin strengstens befragt, ob er schon über 16 Jahre ist, da sie sich nicht strafen lassen will. Die Wirtin ist überhaupt sehr resolut und beschwert sich, dass alle derzeitigen Kellner unbrauchbar sind. Das alte originale Plumpsklo befindet sich außerhalb bei der Straße neben der Wagenhütte. Das Kaltenhausner Kaiser Flaschenbier wird vom Verkaufslager Bad Ischl geliefert. Im Buch " Auf Sommerfrische in Ebensee" ( leiht mir Wirtin des Seegasthofes Kletzl ) steht, daß Hermann Bahr von seinem Vater nach einer enthusiastischen Wagner Rede in Wien an den vermutlichen Arsch der Welt ins Exil verbannt wurde. Vielleicht rührt von hier der Hausname Antenoasch her. Als ich das zweite Mal einkehren will, sitzt zwar eine deutsche Familie auf den Tischen vor dem Haus und erklärt mir aber, daß die Wirtin gerade die Stallarbeit verrichtet, weshalb wir weiterfahren.

Bericht Bernhard Holzbauer: Laut seinem Bad Ischler Firmgöd war das Wirtshaus vor allem wegen der zur Fastenzeit im Schweineschmalz gebackenen Pofesen bekannt.

Hier
gibt es noch mehr über urige Wirtshäuser zu lesen!

3 Kommentare:

  1. Schade, dass es recht weit entfernt liegt. Ein Besuch lohnt sich dorthin bestimmt.
    Lieben Gruß und noch einen gemütlichen Abend
    Kvelli

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  2. Das ist ja klasse. Solche Gasthäuser finde ich schön, sie sind nicht so 08/15 wie viele andere.

    Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende.

    lg Netty

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  3. Sicher werden wir einen Lokalaugenschein machen - im Sommer - und hinterher berichten!

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