Dienstag, 17. Februar 2009

Früher war alles anders....

könnt ihr euch erinnern, wie das war, wenn es in Wien schneite ? Um 6 Uhr früh hörte man die Hausmeister schneeschaufeln, das Scharren der Schaufeln auf dem Gehsteig war gleichzeitig Wetteranzeiger und Wecker.

Heutzutage ist alles anders.


Die Hausbesorger sind entweder abgeschafft oder vom Schneeräumen entpflichtet - private Reinigungsfirmen haben diese Aufgabe übernommen.

Wir hören keine Schneeschaufel mehr kratzen. Am späten Vormittag kommen die Räumkommandos und fahren mit rasenmäherähnlichen Traktoren auf den Gehsteigen (!!) und schieben eine Spur frei. Über den verbleibenden Schneerest verteilen andere Trupps Salz und Splitt - große, matschig-schlitzige Salzseen entstehen auf den Gehsteigen und Fußgängerübergängen. Schneeschaufler gehören wohl einer ausgestorbenen Berufsgruppe an?














Mit etwas Glück müssen sie nichts mehr tun, weil der Schnee geschmolzen oder zusammengetreten ist.



5 Kommentare:

  1. Bei uns ist es noch anders. Heute morgen wurde ich kurz nach sechs von einem schneeräumenden Nachbarn geweckt. Leider ist es auch das Zeichen, dass mein Mann aufstehen muss, um den Gehsteig vor dem Haus freizuräumen. Salz zu streuen ist eigentlich in unserem Ort verboten, aber viele machen es doch. Da ist es viel schöner, wenn mit Split gestreut wird.

    Einen schönen Tag nach Wien

    heidi

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  2. Vor gut 20 Jahren sah es bei uns auch noch anders aus. Vor allem haben wir mit dem Schnee gelebt. Wenn es heutzutage mal drei Tage lang schneit, bricht der Verkehr zusammen, die Nachrichten berichten von Unwettern und dergleichen. Ja, stimmt, früher war das wahrlich anders...
    Lieben Gruß und noch einen schönen Tag
    Kvelli

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  3. Im Salzkammergut haben wir auch andere Geräusche bei nächtlichem Schneefall! In aller früh rast der Pflug durch und lädt seine Last vor die Hauseinfahrten, dann heißt es früh aus den Federn, die Wege ausschaufeln und die Zufahrt räumen!

    Winter...

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  4. Es gibt ja kaum mehr Hausmeister. Die Reinigungsarbeiten von den Wohnhäusern werden durch Firmen erledigt, die auch die Schneeräumung übernehmen.
    An und für sich ist man als Hausinhaber haftbar, wenn man den Gehsteig nicht räumt und es passiert etwas.
    Was mich aufregt, dass so viel Salz gestreut wird. Wozu gibt es ein Salzstreuverbot in Wien?

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  5. Hallo, liebe Oma/Opa - Familie

    vielen Dank für Ihre Mail, ich freue mich immer wenn jemand meine Webseiten besucht !
    Ja ich bin noch ein "Schneeschaufler", ein Relikt einer leider aussterbenden Gattung. Bin seit nunmehr bald 28 Jahren Hausmeister in einem grossen Gemeindebau im 10. Bezirk. und derzeit etwas "gebeutelt" von den immer wiederkehrenden Schneefällen der letzten Tage.
    Ich habe ein relativ grosses Gebiet zu betreuen, ca. 3000 m2 Gehsteigfläche, das verteilt sich auf eine Länge von ca. 1/2 km, wobei etliche freiliegende Stiegenanlagen und Plätze im Hof und Innnehöfen zu schaufeln sind.
    Die Innenhöfe und Stiegen muss ich erst ca. 3/4 - 1 Std. händisch schaufeln und streuen, und dann kann ich erst mit dem Traktor beginnen um die langen Gehsteige rund um meinen Block und die Plätze zu räumen und zu bestreuen.
    Meistens beginne ich um 4 h oder früher, denn um 6 h sollen wir schon fertig sein. Es freut mich ganz besonders, daß jemand bemerkt, daß die Privatfirmen bzw. Aussenbetreuung der Ges. von Wiener Wohnen, dieser Aufgabe nie so nachkommt wie wir Hausbesorger/innen !
    Uns kommt es nämlich so vor als würde dies von allen unbemerkt einfach hingenommen, daß dort erst irgendwann im Lauf des Vormittags wer kommt, einmal schaufelt, und das war´s dann für den Tag. Dabei wird von den Leuten der Firmen Unmengen von Salz oder ähnlichem gestreut (ich hörte kürzlich, daß dieses Salzersatzmittel, das von diesen Leuten gestreut wird, 60.- bis 90.- € !! pro 25 kg Sack kostet und sie gehen wahrlich nicht sparsam damit um wie man an den weissen Flecken überall sieht !) Jetzt soll sich auch noch rausgestellt haben, daß dieses Salzersatzmittel im Endeffekt noch weitaus schädlicher ist als das Salz und es wird deshalb wieder abgeschafft !
    Wir dagegen rücken nicht selten 3 x am Tag aus und verrichten unsere Arbeit.
    Die Arbeitsweise dieser Firmen wird offensichtlich so hingenommen, weil diese Firmen Haftpflicht versichert sind, und da nimmt, man halt in Kauf, daß wenn ein Passant stürzt und sich verletzt, eventuelle Schmerzensgeldansprüche von Versicherungen bezahlt werden, und nicht wie bei uns die Gemeinde, im Endeffekt aber ohnehin an uns Hausbesorger/innen privat gerichtet werden, daß man also als Hausbesorger immer mit einem Fuß im Gefängnis steht, oder zumindest mit einer Vorstrafe wegen Körperverletzung oder Fahrlässigkeit rechnen muss. Denn oft genug werfen spielende Kinder oder Jugendliche, schon kurz nach dem Räumen wieder grosse Schneebrocken auf den geräumten Gehsteig und wenn dort dann wer ausrutscht sind auch wir haftbar !
    Ich bin trotzdem noch sehr gerne Hausbesorger und merke immer wieder, daß Mieter von benachbarten, pensionierten Hausbesorgerrayonen, auch nach Jahren noch fast täglich bei mir läuten und verzweifelt einen Ansprechpartner wegen verschiedenster kleiner Hilfeleistungen suchen, und nicht wissen wie sie Hilfe bekommen können, denn die Leute von der Firma kommen nur 1 x in der Woche vorbei, und machen auch nur die Reinigung aber fungieren nicht als soziale Mittelsperson zwischen der Wohnhausverwaltung und den Mietern, sowie es "der alte Hausmeister" doch noch tut !
    Die Anzahl der Hausmeister/innen hat sich seit Abschaffung des Hausbesorgergesetzes im Jahr 2000 um mehr als die Hälfte verringert (durch Pensionierungen, Kündigungen, aber auch durch Entlassungen), wobei sich aber längst herausgestellt hat, daß die durch die Abschaffung der Hausbesorger/innen versprochene Kostenersparnis für die Mieter (Wegfall der Dienstwohnungen etc.), nicht eingetreten ist. Die reinen Reingungskosten durch die Firmen wären zwar theoretisch etwas billiger als bei uns Hausbesorgern, da aber bei diesen Firmen jeder Handgriff (Lampen wechseln, kleine Reparaturen, Anfahrtswege dafür etc. etc. alles extra verrechnet wird, und keineswegs günstig, was bei uns alles inbegriffen, und somit im Endeffekt Summa Summarum wesentlich günstiger war ! Aber das gesteht sich natürlich keiner der Herren/Damen die das zu verantworten haben ein, und ein "Rückschritt" zum altbewährten Hausmeister/in kommt daher dessen ungeachtet nicht mehr in Frage !
    "Die Mieter werden sich schon daran gewöhnen".....
    Schade, daß sich die Mieter nicht auf die Beine stellen und von der Verwaltung wieder einen Hausbesorger/in fordern, bevor die Dienstwohnung vermietet ist, ich glaube, dem könnte sich die Verwaltung nicht verschliessen, wenn die Mehrheit der Mieter dafür ist ! Aber viele Leute sind leider einfach zu bequem für solche demokratische Maßnahmen.
    Liebe Grüße ein "alter (herkömmlicher) Wiener Hausmeister"

    21. Februar 2009 15:43

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