Montag, 26. November 2007

CO2-Pickerl für Obst soll auch in Österreich kommen

Das CO2-Pickerl für weit gereiste Lebensmittel soll auch in heimischen Supermärkten kommen: Die Agrar Markt Austria (AMA) forderte heute bei einer Pressekonferenz, eine Kennzeichnung für besonders CO2-intensive Produkte auch hier zu Lande einzuführen, wie das etwa in Großbritannien von der Supermarktkette Tesco gemacht wird.

Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) unterstützt das Anliegen und will mit dem Handel Gespräche führen.
Weite Transportwege
Ihre Forderung untermauerte die AMA unter anderem mit mehreren Beispielen: Eine Studie des Sustainable Europe Research Institute (SERI) in ihrem Auftrag zeigt, dass die Gesamtemissionen für den Transport eines Kilogramms Weintrauben etwa aus Chile rund 7,41 kg CO2 ausmachen. Das ist um das 838fache höher als die Emissionen des Transports aus dem Burgenland (8,8 g).

CO2-Bilanz auf dem Pickerl
Auch andere importierte Produkte haben es in sich: Ein Apfel aus Kapstadt nach Wien im Vergleich zu einem Apfel aus der Steiermark nach Wien verursacht zwölf Mal höhere Emissionen.
AMA-Pickerl
Um für mehr Problembewusstsein zu sorgen, will die AMA zwei Kennzeichnungen im Handel etablieren: Ein Pickerl, das darauf hinweist, dass ein Produkt "geflogen" wurde, wäre sofort zu bewerkstelligen, sollten die Lebensmittelketten dazu bereit sein, sagte AMA-Marketing-Chef Stephan Mikinovic. Auf der zweiten Kennzeichnung, die die AMA vorschlägt, soll eine CO2-Bilanz ablesbar sein.

Pröll verwies darauf, dass der Einkauf von regionalen und saisonalen Produkten wesentlich zur Verringerung von CO2-Emissionen beitrage: Würden etwa zehn Prozent mehr regionale Lebensmittel gekauft, bedeute das eine Reduzierung der gefahrenen Lkw-Kilometer um 166 Millionen pro Jahr. Damit würden 116.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

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