Samstag, 21. Juli 2012

Trümmerfrau

war laut Definition eine jener Frauen, die nach dem 2. Weltkrieg die österreichischen und deutschen  Städte von den Trümmern der Bombenruinen befreiten.
Und ich? Meine verwundete Hobby-Keramiker-Seele liegt in Trümmern. Und das kam so:
Ich werke ja schon länger als Tonbatzlerin - nach einer schöpferischen Pause wurde ich heuer  durch einen Besuch inspiriert und habe voll Energie mit dem Werken begonnen - Brottopf hiess das Zauberwort und gleich 3 Stück und einen Erdäpfeltopf und diverse Kleinteile habe ich in der glücklicherweise regenfreien Juniperiode in meinem Freiluftatelier produziert.
Mein Brennofen war zum ersten Schrühbrand vollgerammelt, ein Brottopf passte nicht mehr und muss warten.
Nach dem Rohbrand werden die "Scherben" glasiert und müssen zum Glasurbrand nocheinmal in den Ofen.
Im Gartenatelier baute ich meine Glasurbehälter und die zu bearbeitenden Stücke auf, pinselte, tauchte und schüttete, was besonders bei den grossen Töpfen nicht so leicht war. Brottopf Nummer  1 war fertig, Brottopf Nummer 2 hob ich vom Tisch und wollte ihn auf einen anderen Platz zum Trocknen stellen, übersah  die Blumenwanne zu meinen Füssen und lag - so schnell konnte ich nicht schauen - auf dem Rücken, der Brottopf unter oder neben mir.



Weiter kommentiere ich den Vorfall nicht, mittlerweile sind einige Stücke fertig gebrannt, 


ein Waterloo jagt das andere, die Glasuren sind nicht  nach meiner Vorstellung gelungen, Brottopf Nummer 1 ist glasurmässig misslungen und ausserdem beim Glattbrand verzogen, eine



"Wollschüssel" hat es mir trotz schamottiertem Ton total verzogen - jetzt heisst es aber fleissig sein, in der Werkstatt steht einsam dieser


Brottopf Nummer 3 - er muss ungebrannt warten, der Ofen braucht viel Energie und ich auch für die nächste Produktion.
Da es momentan in meinem Gartenatelier nasskalte 13° hat und meine Ergebnisse ausserdem sehr mässig ausgefallen sind,  sieht es schlecht aus mit einem neuerlichen Kreativitätsschub.
Abwarten, Tee trinken....






22 Kommentare:

  1. nein gib nicht auf es wird schon wieder ein Motivationsschub kommen.Wäre schade du hast ja Talent und die Freude wird sich wieder einstellen. Wetter muß ja endlich mal besser werden. Da hatten wir ja in Irland mehr Sonnenschein. Ganz liebe Grüße an euch beide. .Ilse.

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    1. Danke, das ist lieb, Ilse, alles auch eine Zeitfrage.
      Liebe Grüsse zurück

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  2. Lass dich nicht entmutigen, liebe Traude! Was du zeigst sieht doch alles sehr schön aus! Wenn mal was verzogen ist oder die Glasur nicht ganz so ausfällt du dachtest, sind das doch meistens sehr aparte Einzelstücke und keine Massenware.
    Früher war ich hier in der Nachbarschaft töpfern, die Bekannte hatte einen Brennofen im Keller eingebaut. Ja, der hatte eine enorme Stromleistung und es musste zum Brennen jedes Eckchen ausgenutzt werden. Dass du einen eigenen Brennofen hast, ist schon ein Privileg, darum beneide ich dich. Ich wünsche dir weiterhin eine kreative Schaffenslust!
    ♥liche Grüße von Lollo

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    1. ja, danke, passt eh, Wetter und Zeit müssen passen, dann geht es weiter - LG

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  3. Wie tröstend zu sehen, dass auch andere dieselben Probleme haben wie ich! Wie oft sind meine Sachen im Brennofen missgelungen, entweder die Glasur oder auch anders. Noch mehr ärgerlich ist es, dass ich meine Keramiksachen nicht selbst brenne, das tut immer der Kursleiter:-(
    So klar wirst du weitertöpfern und Spaß daran wieder finden, du bist ja so geschickt. Also abwarten, Tee trinken....
    LG
    Clarissa

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    1. Du kennst dich ja aus, liebe Clarissa, hast du meine Wollschüssel gesehen? Sowas von verzogen, und das erst bei Glasurbrand, das hat mich auch enttäuscht.
      Liebe Grüsse und viel Sonne für die Heidelbeeren :-)

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  4. Hallo Traude!
    Das ist aber ärgerlich. Aber die nächsten Stücke werden dann wieder zu Deiner Zufriedenheit gelingen.
    Die Kälte ist schlimm, da musst Du dich von Innen wärmen, zumindest mit einer Lachtherapie.
    Lieben Gruß
    Poldi

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    1. Ich nehm das meiste eh mit Humor, liebe Poldi. Herzliche Grüsse

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  5. Also mir gefällt die mißlungene Glasur - ich mag das gerne wenns ein bißchen ungleichmäßig ist - aber ich weiß auch wie das ist wenn man selber nicht zufrieden ist. Bin schon gespannt auf einen gelungenen Brottopf!
    Liebe Grüße
    Teresa

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    1. Ja, die nötige Geduld zu haben ist mein Problem.
      Und wie du richtig sagst, wenn man selbst nicht zufrieden ist, ist die Enttäuschung gross.
      LG

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  6. Hallo,
    das ist aber ärgerlich und schade um das Stück. Aber dafür sind dir andere Sachen wirklich gut gelungen.
    Das Wetter bei euch spielt auch verrückt! Erst diese extreme Hitze und jetzt nass-kalt! Na herrlich!
    Liebe Grüße,
    Christa

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    1. Ich hoffe auf den nächsten Brand und freue mich sehr über alle Aufmunterungen!
      LG

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  7. Scherben bringen Glück - sieh das einfach mal so, trink einen gscheiten Schnapstee und dann kommt der Kreativitätsschub von ganz alleine wieder. Außerdem sieht alles total gut aus - finde ich zumindest!

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  8. Auweiha - ich kenn das. Abstand nehmen, Motivation tanken und irgendwann wird es schon weitergehn.
    So kalt ist es im Waldviertel gar nicht, aber leider regnerisch.
    VG Sandra

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    1. Danke, Sandra, genau, etwas anderes machen, das lenkt ab.
      LG

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  9. Unvollkommene Stücke sind später einmal besonders viel wert.

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  10. Wunderbaren kleine MeisterWerke!!!!! I miei Komplimenti!!!

    über die Trümmmerfrauen habe ich was geschrieben, "leider" auf italienisch ... :-))))

    http://berlinochiamaroma.blogspot.it/2012/06/trummerfrauen.html

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  11. Trotz des sommerlichen Sonnenscheins, möchte ich heute noch ein paar Antworten senden. Eine davon geht zu euch in die Ferne. Die neuen Fotos bringen uns ein Stück Töpferleben näher. Selbst die "großen" Töpfer fiebern immer wieder der Öffnung des Ofens nach dem Brand entgegen. Was ist gelungen, was wird nicht so gelungen sein, war die Glasurmischung richtig, haben die Scherben einen feinen Ascheanflug abbekommen usw. usf. Unser Töpfer arbeitet noch mit einem Holzbrandofen und da geht nicht immer alles gut.
    Oftmals sehen aber nur die Spezialisten den vorhanden Fehler. Manch ein Mangel macht im Auge des Betrachters gerade den Liebreiz eines bestimmten Stückes aus. Also nicht ganz so kritisch mit sich selbst umgehen, bei allem notwendigen Ehrgeiz.
    Kaputt ist kaputt, aber auch hier steht ein neuer Versuch an und wieder ein Stück gesammelter Erfahrung bindet der Prozess in sich ein. Eine ganz in unserer Nähe wohnende Töpferin arbeitet und gestaltet mit den Schätzen der Natur. Mit den Mohnkapseln z.B. drückt sie Muster in die Rohlinge und aus Blättern von Blumen, Bäumen und Kräutern entstehen nach einem Pressvorgang ebensolche ntürlichen Muster. Hier zwei Links mit Foto von mir:


    http://ewuschel-fotos.blogspot.de/2009/08/weiig-03.html
    http://heide-keramik.blogspot.de/

    Viel Freude bei all euren Projekten wünscht
    egbert

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  12. Kleiner Buchstabe, großer Unterschied: Trümmerfrau und Trümmerlfrau. Wie komme ich nur auf so einen blöden Gedanken?

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  13. Hallo Wiener Mädel !
    Über GB. einer Freundin hier gelandet.
    Na, sehr interessant hier, liebevoll gestaltet.
    Österreich ist mein Urlaubsland, und Wien meine Traumstadt...
    Sieht Ihr schon auf meinem HP, gell.
    Wünsche dir weiterhin viel Spass bei alles was Ihr sich vorgenommen hast.
    Gruesse aus Belgien.

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  14. Also ich finde die Stück schön. Es muss nicht immer alles perfekt sein ;) Das macht ein Einzelstück doch aus.
    Ach, ich wollte so gerne töpfern. Als Schülerin wollte ich in die Keramikschule. hab ich das schon erzählt? Mein Papa war dafür das ich was "gscheites" mache...... Na ja. Töpfern wäre abwechslungsreicher gewesen.
    Übrigens: diese dunkelbraune Glasur finde ich besonders hübsch!
    liebe Grüsse
    Tanja

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